Puszta, Siebenbürgen und das schwarze Meer – Urlaub 2021

Gefahrene Strecke:

Tschechien (Transit), Ungarn – Balaton, Slowakei (Transit), Rumänien – Transfagarasan, Bukarest, schwarzes Meer, Donau, Buzau (Schlammvulkane), Brasov (Libearty), Siebenbürgen, Slowakei (Transit), Ungarn – Balaton, Tschechien (Transit).

Reisezeit: 24 Tage

Gesamtkilometer:4.962

Start unserer Reise

Am 25.08.2021 ging unsere Reise los. Unser Plan war über Tschechien, Ungarn und die Slowakei bis an das schwarze Meer zu fahren und dort eventuell noch weiter nach Bulgarien zu fahren. Um es gleich vorweg zu sagen, nach Bulgarien sind wir nicht gefahren. Es war dennoch ein wunderschöner Urlaub, in dem wir viel erlebt und gesehen haben. 

Im Vorfeld unserer Reise bekamen wir von vielen Bekannten und Freunden zu hören „Oh, seid ihr sicher, daß ihr da alleine hin fahren wollt! Ist das nicht zu gefährlich!“, aber wir hatten schon vorneweg kein schlechtes Gefühl, im Gegenteil, Reiseberichte, die wir auf Youtube und im Internet angeschaut hatten, haben uns eher den Eindruck vermittelt, daß es sicherer ist, als zb. Südfrankreich, wo man ja immer wieder hört, daß Wohnmobilreisende überfallen werden. Unser Gefühl hat uns nicht betrogen. Wir haben uns zu keiner Zeit und in keinem Land unserer Reise in irgendeiner Form unwohl gefühlt oder hatten Angst. Gerade in Rumänien, wo es nicht so wahnsinnig viele Campingplätze gibt und man eigentlich immer und überall frei stehen und übernachten kann und darf, haben wir nur gute Erfahrungen gemacht. Die Menschen waren freundlich und die Straßenhunde sehr zurückhaltend, die haben sich sicher mehr als einmal über die vorlauten Cocker gewundert. 

Unsere erste Etappe führte uns bis kurz hinter die tschechische Grenze. Dort übernachteten wir in Rozvadov kurz hinter der Grenze auf einem kleinen, kostenlosen Stellplatz. An der Grenze mußten wir, wider Erwarten eine Box für die Maut mieten, was aber insgesamt auch kein Problem war. 

 Stellplatz in Rozvadov (Rosshaupt) Tschechien

Stellplatz in Rozvadov (Rosshaupt) Tschechien

Balaton, Ungarn

Am nächsten Tag ging unsere Fahrt weiter zu unserem ersten Ziel. Nach 666 km und 10 Stunden Fahrt durch Tschechien und die Slowakei erreichten wir den Balaton. Der größte See Ungarns ist wirklich beeindruckend. Der Balaton, der auch ungarisches Meer genannt wird, ist mit seinem 596 km² großen Wasserspiegel der größte Binnensee Mittel- und Westeuropas. Von Südwesten nach Nordosten erstreckt sich der See über 75 km Länge, seine schmalste Stelle befindet sich mit 1500m bei der Halbinsel Tihany, die breiteste beträgt ca. 14 km. Mit einer durchschnittlichen Tiefe von 3 m ist er flacher als der Gardasee und der Bodensee und dadurch im Sommer auch recht warm.

Wir steuerten den Campingplatz in Balatonalmadi an und bekamen dort einen wirklich tollen Platz direkt am See. Hier spannten wir erst mal 3 Tage aus und erholten uns von der anstrengenden Fahrt hierher.

Fahrt vom Eingang des Campingplatzes auf den schönen Platz direkt am See

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Segelschiffe auf dem Balaton

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Rumänien, die Transfagarasan

Am 29.08.21 führte uns unser Weg weiter in Richtung Rumänien. Unser Ziel war die Transfagarasan, auf der wir über die Karpaten fahren wollten. Unsere Fahrt führte uns über die Grenze bei Arad und dann weiter durch das schöne Siebenbürgen an Sibiu vorbei bis nach Oberkerz. Dort fanden wir am Fuß der Transfaragasan einen Stellplatz am Rande der Straße, wo wir schön übernachten konnten, um am nächsten Tag die Paßstraße in Angriff nehmen zu können.

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Der Stellplatz am Anfang der Transfagarasan

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Diese Hündin besuchte uns Abends am Stellplatz

Die Transfagarasan verbindet das Olt-Tag in Siebenbürgen mit dem Arges-Tag in der großen Walachei. Dabei führt sie in ca. 100 km über das Fagaras-Gebirge und überwindet eine Paßhöhe von 2042 m. Die Straße windet sich, vor allem auf der nördlichen Seite, in abenteuerlichen Kurven in die Höhe. Man hat fast das Gefühl, der Planer hätte sich die schönsten Kurven von bekannten Rennstrecken genommen und diese für die Transfagarasan aneinander gefügt.

Leider hatten wir an diesem Morgen, als wir die Fahrt über die Fagarasan antraten auf der Nordseite Nebel, so daß wir leider keinen schönen Blick auf die Kurven der Nordseite. Aber dieses kleine Zeitraffer-Video gibt einen kleinen Eindruck davon, wie sich diese Straße den Berg hoch windet.

 

 

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Der Nebel läßt die Kurven nur erahnen.

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Auf der Südseite hatten wir dann strahlenden Sonnenschein

Diese Paßstraße ist wirklich eine der schönsten Straßen, die es gibt und es absolut wert, daß man sie fährt. Es ist wirklich ein einzigartiges Erlebnis.

Die Karpaten sind ja dafür bekannt, daß es dort viele Bären und Wölfe gibt. Im Reiseführer wird an vielen Stellen gewarnt, daß man, wenn man frei übernachtet, den Platz penibel sauber halten soll und über Nacht keine Lebensmittel und Abfälle vor dem Wohnmobil liegen lassen darf. Auch wird empfohlen, sich in der Dämmerung nicht zu weit vom Wohnmobil oder einer anderen Möglichkeit sich in Sicherheit zu bringen, zu entfernen und tatsächlich hatten wir auf der südlichen Seite der Transfagarasan das wirklich einzigartige Erlebnis, daß wir an der Straße eine Bärenin mit ihren 2 Jungen gesehen haben. 

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Die 3 befanden sehr entspannt am Rande der Straße und ließen sich auch nicht durch die anhaltenden und fotografierenden Autos in irgendeiner Form irritieren. Es war wirklich ein absolut tolles Erlebnis, mit dem wir nie im Leben auch nur gerechnet hätten. 

Ein paar Eindrücke der kleinen Bärenfamilie.

Im weiteren Verlauf der Fahrt hatten wir dann noch ein zweites „Bärenerlebnis“. Kurz hinter der Staumauer des Stausees Lacul Vidraru haben wir dann noch einen einzelnen Bären gesehen. 

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Hier haben wir dann noch 3 Radfahrern, die uns entgegen kamen, mit dem Granduca etwas Schutz geboten. Wir hielten auf Höhe des Bären an, so daß die Radfahrer hinter dem Granduca ihre Räder vorbei schieben konnten. Auf der nicht so wahnsinnig breiten Straße war es wirklich verständlich, daß die 3 sich nicht so ohne weiteres getraut haben, an dem Bären vorbei zu laufen.

Die restliche Strecke durch Bukarest, wir sind leider versehentlich auf eine Straße durch die Stadt geraten, bis nach Fetesti an der Donau, wo wir übernachten wollten, verlief ohne große Probleme. Der Stellplatz an der Donau war sehr schön. Die einzigen Besucher, die wir hatten, waren Kühe und Schafe. Dort durften auch die Cocker mal ohne Leine flitzen, was die Mädels sehr genossen haben.

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Sehr idyllischer Stellplatz an der Donau

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Spaß in der Donau

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Nächtliche Besucher am WoMo.

Rumänien, das schwarze Meer

Am nächsten Tag, dem 31.08.21 ging es dann die restlichen 100 km weiter bis an das schwarze Meer. Eigentlich hatten wir geplant, dort einen Camping oder Stellplatz zu finden, wo wir ein paar Tage bleiben können. Leider waren wir etwas enttäuscht. Wir erreichten Mittags zeitig Konstanza und suchten nach einem Stellplatz am Meer. Es war aber teilweise wirklich schwierig zu diesen Stellplätzen am Meer zu gelangen. Die Zufahrten zu Camping- und Stellplätzen in Rumänien sind ja teilweise eh ziemliche Schotterpisten, aber die Wege da zum Meer waren wirklich so, daß uns der Granduca echt leid tat. Als wir dann endlich am Meer waren stank es dort dermaßen schrecklich nach Fisch, daß wir nicht geblieben sind. Da hatten wir keinen Spaß.

Wir fuhren dann zum Campingplatz Cosmos in Costinesti. Dort konnten wir schön übernachten. Wie wir feststellen durften, waren wir an dieser Stelle inzwischen aus dem Empfangsbereich unserer Sat-Schüssel heraus gefahren. 

Das schwarze Meer bei Costinesti

Bulgarien/zurück an die Donau

Am 01.09.21 wollten wir eigentlich die Küste entlang weiter in Richtung Bulgarien fahren, dieses Vorhaben gaben wir dann aber auf, da an der Grenze die ein riesiger Stau war und die Einreise nur mit 3G-Regeln erfolgen konnte. 

Nach einigen Überlegungen beschlossen wir, wieder zurück an die Donau zu fahren und dort einige Tage auszuruhen. 

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Einige Impressionen von der Donau

Rumänien, Berca – Schlammvulkane

Am 04.09.21 ging es dann wieder Richtung Norden zu den Schlammvulkanen von Berca. Rund 130 km nördlich von Bukarest befindet sich die die 30 qkm große Kraterlandschaft, die seit dem Jahr 1924 ein Naturschutzgebiet ist. Schlammvulkane werden zwischen drei und acht Meter hoch und spucken statt heißer Lava kalten Schlamm. Sie entstehen durch kleine Gaseruptionen unter der Erde. Aus einer Tiefe bis zu 3000 Metern befördern diese Eruptionen eine Mischung aus Tonböden und Grundwasser zutage und verwandeln ihre Umgebung in eine Mondlandschaft. 

Der Campingplatz Muddyland am Fuße der Paclele Mici ist ein schöner, kleiner Campinplatz.

Am nächsten Tag sind wir dann den Weg hoch zu den Schlammvulkanen gewandert. Das war wirklich sehr beeindruckend, wenn man so vor Augen geführt bekommt, daß es doch unter der Erde noch ordentlich brodelt und arbeitet.

 

Rumänien, Zarnesti, Bären-Reservat „Libearty“

Am 07.09.21 ging es dann zu unserer nächsten Station auf unserer Reise zum Bären-Reservat „Liberaty“, in dem Bären, die jahrelang unter schrecklichen Bedingungen in Gefangenschaft gehalten wurden, eine Heimat finden. Mehr als 130 Bären, die nicht mehr ausgewildert werden können, können hier in geschützter Umgebung ihr restliches Leben verbringen. Viele der Bären haben in dem Reservat zum ersten Mal etwas anders als Gitter und Beton unter ihren Pfoten gespürt. Manche haben so schwere Zeiten durch gemacht, daß sie mit ihrer „Freiheit“ fast nichts anfangen können und sich nicht trauen, diese wirklich zu genießen und anzunehmen. Die Schicksale dieser Bären gehen sehr zu Herzen und man wagt sich nichts vorzustellen, wie diese schönen Tiere in ihrer Gefangen gelitten haben müssen.

Da das Reservat nur vormittags 2 Führungen macht, sind wir dorthin gefahren und haben auf dem Parkplatz vor dem Reservat übernachtet. Der Platz war wohl ehemals eine Wiese, wurde aber vor kurzer Zeit umgepflügt. Wir hatten Glück, daß es trocken war, so war es kein Problem dort zu parken, zu übernachten und auch mit den Cockern raus zu gehen. Bei Regen hätten wir da jetzt eher nicht stehen wollen.

In der Nacht hörten wir tatsächlich das erste Mal in der Zeit in Rumänien auch Wölfe heulen. Die kommen in die Nähe des Reservates, da sie durch den Geruch des Futters für die Bären angelockt werden. Deshalb ist das ganze Reservat auch auf der Aussenseite Elektrozäune, um die Bären zu schützen.

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Der Parkplatz von Libearty, auf dem wir übernachtet haben mit einem Blick über das Land.

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In solchen winzigen Käfigen haben viele der Bären jahrelang gelebt.

 

Rumänien, Siebenbürgen

Am 08.09.21 fuhren wir von Libearty aus dann in Richtung Karlsburg. auf halber Strecke in Saschiz fanden wir einen schönen, kleinen Stellplatz, auf dem wir 2 Tage verbrachten.

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Am 10.09.21 fuhren wir dann weiter nach Karlsburg und blieben dort auf dem Campingplatz Velocamp in Ampoita noch 4 Tage.

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Ungarn – Balaton

Am 14.09.21 ging die Fahrt dann wieder zurück Richtung Balaton, da sich unser Urlaub so langsam aber sicher dem Ende zuneigte. Dort fanden wir auf dem Campingplatz in Csopak einen schönen Platz, wo wir in aller Ruhe die letzten Tage genießen konnten.

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Tschechien, Prag

Am 17.09.21 fuhren wir dann durch die Slowakei wieder nach Tschechien und übernachteten ein letztes Mal für diesen Urlaub. Bei Prag direkt an der Moldau fanden wir einen schönen kleinen Platz für eine Nacht.

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Die letzte Etappe

Am 18.09.21 ging es dann in Richtung Heimat, wo wir gegen 18 Uhr am Abend ankamen.

 

Fazit

Ungarn und Rumänien sind absolut eine Reise wert. Landschaftlich sind diese beiden Länder wirklich wunderschön. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Man findet so gut wie überall ein Plätzchen zum Übernachten und wir haben uns in diesen 3 1/2 Wochen nicht einmal irgendwie unwohl gefühlt und hatten den Eindruck, daß wir Angst haben müssten.

Die Straßen vor allem in Rumänien sind teilweise etwas grenzwertig. Es gibt nur gute 700 km Autobahn, so daß man oft über Landstraßen fahren muß. Die Zufahrten zu den Camping- und Stellplätzen sind teilweise wirklich abenteuerlich, da hat der Granduca wirklich ganze Arbeit geleistet. Aber alles in Allem sind wir überall hin gekommen, wo wir hin wollten und haben tolle Sachen gesehen und erlebt. 

Wir werden sicher nicht das letzte Mal in dieser Ecke Europas gewesen sein.

Kleiner Funfact noch zum Schluß, wir haben es tatsächlich geschafft erst am 2. Tag in Rumänien zu merken, daß es dort eine andere Zeitzone gibt und das Land eine Stunde weiter ist als wir. Wir waren also wirklich im Urlaubsmodus und losgelöst von Zeit und Raum sozusagen. 

 

 

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