Da es bei Holy einige Sachen gibt, die ich im normalen Trainingsablauf so schlecht trainieren kann, habe ich am Montag noch ein kleines Extra-Training alleine eingelegt. In erster Linie
ging es darum, daß Holy lernt, auf der Kontaktzone stehen zu bleiben. Sie hat zwar inzwischen verstanden, was sie da machen soll, aber daß sie auch stehenbleiben soll, wenn ich weg gehe oder gar nicht da bin, das war noch nicht so richtig bei ihr im Kopf angekommen.
Wir haben unser Training also mit der klassischen Kontaktzone 2on-2off gestartet, heißt, der Hund geht auf ein Kommando zur Kontaktzone und steht oder sitzt dort mit 2 Pfoten auf der Zone und mit 2 Pfoten im Gras. Ok, das mit den 2 Pfoten im Gras gelingt bei Holy nicht wirklich, aber da sie verstanden hat, daß sie auf die Zone soll und nicht irgendwo auf dem Steg stehen soll, laß ich das bei ihr mal so stehen. In dieser Position auf der Zone wird der Hund belohnt. Im 2. Schritt wird der Hund dann abgerufen, d.h. er darf die Position verlassen und es geht dann weiter im Parcours.
Dieses Abrufen ist derzeit unser Problem, denn sobald ich mich vom Steg weg bewegt habe, ist Holy mir gefolgt. Bei Sira hat das ziemlich schnell gesessen, aber Holy scheint nicht einzusehen oder zu verstehen, warum sie da jetzt bleiben soll, wo doch normalerweise im Agility viel Bewegung ist. Mir kam dann der Gedanke, vielleicht versteht sie es schon, aber vielleicht hinterfragt sie einfach auf typische Cockerart das Vorgehen. Vielleicht macht es für sie ja einfach keinen Sinn, da auf der Zone zu bleiben, wenn es offensichtlich danach nicht weiter geht in einem Parcours. Klar, man könnte sagen, „Das hat der Hund nicht zu hinterfragen, der soll da bleiben und Punkt!“, aber ich habe Cocker und Cocker haben manchmal ihre höchst eigenen Vorstellungen davon, wie sich die Welt dreht und wenn etwas nicht in ihr Weltbild passt, ist es manchmal schwer, ihnen das klar zu machen.
Also dachte ich mir, versuchst Du mal einen anderen Weg. Nicht das übliche belohnen auf der Zone, abrufen und belohnen, nein, stellen wir mal einen Sprung hin und schauen mal, ob es ihr einleuchtet, auf der Zone zu bleiben, wenn es ganz offensichtlich danach ja weiter geht. Vielleicht ist dann auch das „Weiter“ im Parcours eine Belohnung. Gesagt, getan und siehe da, das war der Knopf zum Verständnis bei Holy. Wenn es nach der Zone in einem Parcours weiter geht, macht das es wohl für sie Sinn dort zu warten (das kennt sie ja vom Start) und von da ab, war es kein Problem mehr, sie dort abzurufen und auch, sie von etwas Entfernung auf die Zone zu schicken. Es ist doch immer wieder spannend zu sehen, wie unterschiedlich Hunde sind, selbst wenn sie der gleichen Rasse angehören und verwandt sind.
Dann haben wir noch im Quadrat ein paar Übungen gemacht, wie „reinholen“, „außen“ „vorschicken“ usw. Das alles macht Holy ohne große Probleme mit, auch wenn wir uns ab und an noch mal mißverstehen oder ich halt auch manchmal einfach zu spät, zu früh oder falsch zeige, Holy macht alles nach bestem Vermögen und sie macht es dafür, daß sie erst seit gut 8 Monaten Agility macht, wirklich klasse.
Video von Holys Training
Sira war eigentlich einfach nur dabei, weil sie sicher not amused wäre, wenn ich mit Holy alleine losziehen würde, aber bei ihr habe ich die Kontaktzone etwas aufgefrischt und im Quadrat auch verschiedene Führtechniken geübt. Vor allem das Wechseln der Laufrichtung vor dem Sprung und das Weiterarbeiten vom Hund hinter meinem Rücken haben wir geübt.
Video von Siras Training