Eher durch einen Zufall bin ich über dieses Buch gestolpert. Es analysiert die Stellung unseres Hundes in unserer Gesellschaft und zeigt auf, wie sich diese in den letzten 100-200 Jahren geändert hat.
Christoph Jung geht aber auch auf die Domestizierungsstufen des Hundes ein und zeigt dabei einige interessante Theorien auf, die die Rolle, die unsere Hunde in unserer Entwicklung vom Cro-Magnon-Menschen bis zum heutigen Homo Sapiens gespielt haben könnten, in ganz neuem Licht erscheinen lassen.

Es ist ein Apell an unsere Gesellschaft, unsere Hunde als Partner und Freund wieder ernst zu nehmen, ihm mehr Respekt zu zollen und ihn nicht zum Spielball unserer Konsumlust, unserer persönlichen Eitelkeiten und unserer Geldgier werden zu lassen. Denn das, so zeigt dieses Buch deutlich auf, hat der beste Freund des Menschen wirklich nicht verdient.

Das Buch ist sehr interessant geschrieben und ich bedauere, daß es wahrscheinlich wieder nur von den Menschen gelesen werden wird, die sich diesen Dingen nur allzu bewußt sind und nicht von den Menschen, die den Hund im Alltag als „bösen Buben“, als Bordsteinkacker, als Ware, als Potenzverstärkter oder als Spiegel ihrer eigenen Eitelkeiten sehen. Auf alle Fälle ein lesenswertes Buch, daß auch für den passionierten Hundefreund noch das eine oder andere Aha-Erlebnis bereit hält.