So Leute, es ist vollbracht, we are back in town. Vorab kurz und gut, es waren 4 tolle Tage und es war irre, bei so einem Event dabei zu sein. Aber hier ein ausführlicher Bericht (tut mir leid, daß er so lang ist, aber 3 Tage Turnier ist echt aufregend und da gibt es sooo viel zu erzählen).

Wir sind am Mittwoch Abend los gefahren und haben bei Weiden übernachtet. Am nächsten Morgen starteten wir von dort Richtung Skochovice, wo wir so gegen 10 Uhr ankamen. Dort wurden wir schon von Uwe und Dana, den anderen HuFU’s erwartet. Wir bauten mit unseren WoMo’s eine kleine Wagenburg, Dana hatte ihr Zelt dazwischen ausfgestellt und Uwe hat seinen Schafzaun um die WoMos herum gezogen. So konnten unsere Hunde, die ganze Zeit unangebunden zwischen den Autos herum laufen und haben die meiste Zeit den Zaun auch als Grenze akzeptiert und nicht nur als gut gemeinten Vorschlag.  Ein besonderes Lob muß ich Velvet aussprechen, die ja bekanntermaßen eine Zicke ist und die anderen Hunde aus dem Verein immer etwas terrorisiert. Sie hat sich 4 Tage lang vorbildlich benommen, so als wären alle ein großes Rudel und gehörten zusammen. Solange alle „Ihren“ Bus als nicht zubetretendes Auto akzeptiert haben (nicht, daß einer der anderen 4 Hunde es gewagt hätte, sich Vel’s Auto auch nur zu nähern, war alles im grünen Bereich. Silky und Nico haben sich mal angefaucht, aber sich dann auch akzeptiert und Abstand gehalten.

So verlief der Donnerstag friedlich und wir konnten uns bei wunderschönem Wetter ein bißchen aklimatisieren und den Platz und die Gegebenheiten inspizieren. Das Turnier fand auf dem Gelände des Campinplatzes statt, so daß wir keine ewig weiten Wege hatten und zwischendrin immer mal schnell zum Auto huschen konnten. Außerdem konnten wir uns mit den anderen Teams aus Deutschland bekannt machen und auch schon mal schauen, wer sonst noch so da war. Das war sehr interessant und wir haben einige nette Freundschaften geschlossen. Wir stellten dann am Do. Abend noch unsere Quechua am Parcoursrand auf und gingen dann Abends gemütlich essen und ließen den Tag ausklingen.

Am Freitag ging es dann gegen 10 Uhr los. Zuerst war ein kleines Training angesagt. Wir kamen uns vor, wie bei der WM, jedes Land hatte eine gewisse Zeit (abhängig von der Anzahl der startenden Hunde), um sich an die Geräte und Bodengegebenheiten zu gewöhnen. Das war total lustig, da wir so was noch nie gemacht haben, es ist bei unseren Turnieren unüblich. Aber es war doch ganz gut, vor allem, damit die Hunde sich mit den Kontaktzonengeräten und dem Slalom vertraut machen konnten. Nachdem wir also 10 Minuten (mit insgesamt 8 deutschen Hunden) über dem Jumpingparcours gesprungen waren und anschließend in loser Folge 10 Minuten den A-Parcour mit den Kontaktzonen unsicher gemacht hatten, ging es weiter zur Meldestelle.
Dort mußten dann die Impfausweise vorgezeigt werden, die LU’s abgegeben werden und noch so einige Dinge geklärt werden, wie die Teilnahme am Diner am Samstag Abend und unsere Mannschaftszusammenstellung.

Im Anschluß an diese Aktion fand dann gegen 15:30 Uhr die Eröffnungszeremonie statt, bei der die Richter vorgestellt wurden und, naja, wie bei so was üblich, ein paar warme Worte auf tschechich und englisch gesprochen wurden. Um 16 Uhr war dann die erste Parcoursbegehung und das Turnier begann nun wirklich. Anschließend starteten die Läufe. Wir haben da zum ersten mal groß geschaut, denn obwohl im Vorfeld abgefragt wurde, in welcher Leistungsklasse mal lief, liefen alle den gleichen Parcours und der hatte es wirklich in sich. Vor allem mußten wir erst beide Parcours, ein Jumping und ein A-Lauf abgehen und dann als wir dran kamen laufen, das war für uns echt total ungewohnt und auch nicht einfach, weil man sich nacheinander 2 verschiedene Parcours einprägen mußte, dann ziemlich lange Wartezeit hatte und dann beide Parcours nacheinander laufen mußte, also diese dann aus dem Stand wieder abrufen mußte.

Als erstes war bei uns dann der Jumping der Breeds-Pairs dran. Bei diesem Wettbewerb liefen immer 2 Hunde gleicher Rasse im Team als Paar. Das gesamte Ergebnis beider Teams wurde dann addiert. Da Vel der einzige engl. Cocker im Feld war, hatten wir leider keinen Pairs-Partner und nahmen an diesem Lauf außer Konkurenz teil. Der Parcours war nicht ganz einfach, aber schön rund und so hatten wir beim ersten Start einen schönen Lauf mit einer Verweigerung. Allerdings konnten wir mit den vielen schnellen Hunden der Ost-Mädels nicht mithalten und landeten auf den hinteren Plätzen. Die genauen Platzierungen weiß ich nicht mehr genau, da muß ich erst mal warten, bis die Ergebnisse eingestellt werden. Es war aber irgendwas um den 30. Platz.

Anschließend war der A-Lauf der Mannschaften dran. Hier bildeten 3-5 Hunde eines Landes eine Mannschaft. Die Mannschaften durften nicht aus hunden der gleichen Rasse bestehen. Leider mußte ich bei diesem Lauf dem langen, aufregenden und anstrengenden Tag Rechnung tragen. Nach dem Stegabgang habe ich eine Sekunde nicht aufgepaßt und Vel ging geradeaus über den falschen Sprung. Die wirklich schwierigen Stellen in dem Parcours hat sie aber gut gemeistert und ich war, trotz dem DIS sehr zufrieden mit meiner Maus.

Damit endete der erste aufregende Turniertag und wir fielen ziemlich früh und sehr, sehr müde ins Bett. Leider war an erhohlsamen Schlaf nicht zu denken, denn leider feierten einige Zelte weiter ein paar Mädels östlicher Abstammung die halbe Nacht und sangen fröhliche Lieder. Ich war zeitweise echt versucht einen Mord zu begehen, denn ich war wirklich tot müde.

Der nächste Tag, der Samstag, begann zeitig, denn bereits um 8Uhr waren die ersten Parcoursbegehungen angesagt. Heute stand der A-Lauf der Pairs auf dem Programm, bei deren Jumping wir am Tag zuvor außer Konkurrenz teilgenommen hatten, sowie der Jumping der Mannschaften und der Jumping der Rassen, bei dem die besten Hunde jeder Rasse Sonntags im großen Finale laufen sollten. Außerdem fand der Finallauf (ein Staffellauf) der Pairs statt.
Den A-Lauf der Pairs sparte ich mir, denn es regnete zeitweise leider ziemlich heftig am Samstag und ich wollte auf dem, doch sehr rutschigen Gras, kein unnötiges Risiko ein gehen, weder für Vel noch für mich. Außerdem steckte mir noch die kurze Nacht mit den Sangesdarbietungen der Nachbarn in den Knochen, so daß ich nicht wirklich fit war.

Der Jumping der Rassen war ein wirklicher Horrorparcours, besonders für die großen Hunde. Wie man, vor allem bei nassem Boden, so was stellen kann, bei dem sich die Hunde so verbiegen mußten, ist mir echt schleierhaft. Aber auch das machte dieses Turnier aus, es war schon interessant zu sehen, was Richter anderer Länder zu stellen. Wir starteten also diesen Lauf und ich hoffte, daß ich durch diese ganzen Ecken einigermaßen gut durchkommen würde. Das gelang auch eigentlich, auch wenn wir einen Fehler und eine Verweigerung auf dem Konto hatten, lief es doch ganz gut. Bis wir an eine Stelle kamen, an der einer unserer Konkurrenten vor uns scheinbar ein Leckerli verloren hatte. Das war ein typischer Fall von dumm gelaufen, denn da ging Vel’s Kopf sofort runter und ich hatte keine Chance mehr. Wir bekamen ein DIS.

Bei strömendem Regen starteten wir dann den Jumping der Mannschaften und es zeigte sich, daß es Vel nicht gefiel, wenn sie nix vom Turniergeschehen mitbekam. Durch den Regen hatten wir die meiste Zeit im WoMo verbracht und waren eigentlich nur zu unseren Starts rüber auf den Turnierplatz gegangen. Ihr missfiel das offensichtlich und gebährdete sich auf dem Parcours, als wüßte sie nicht, daß ich da auch noch dazu gehören würde. Sie hampelte hin und hampelte her, lief nach den Sprüngen in die falsche Richtung, obwohl sie eindeutig gesehen haben mußte, daß ich wechselte, sie maulte und meckerte permanent rum und war komplett unkonzentriert. Wir kamen zwar mit nur 2 Verweigerungen ins Ziel (die Richterin war mehr als großzügig, wir hätten nämlich ohne Probleme 3 Verweigerungen und einen DIS verdient), aber mit einer extrem schlechten Zeit und einer Platzierung die jehnseits von Gut und Böse war.

Als Abschluß des Tages fand das Galadiner statt und die Gewinner der Pair-Läufe und Mannschafts-Läufe wurden geehrt. Nach einer Tombola fand der Abend einen schönen Ausklang.

Der Sonntag startete mit einigermaßen gutem Wetter. Es hatte Übernacht heftig geregnet und es war empfindlich abgekühlt. Morgens zeigte sich etwas die Sonne, so daß es doch noch ein schöner Tag zu werden versprach. Heute waren unsere letzten Läufe dran. Einmal fand der A-Lauf der Breeds, also der Rasseläufe statt und dann stand noch ein echter A-Lauf nach Leistungsklassen auf dem Programm.

Wir mußten wieder um 8 Uhr den ersten Parcours abgehen, den A-Lauf für die Rasseläufe. Für den 2. Parcours hatten wir noch etwas Zeit, da wir ja A3 laufen. Der A1 und der anschließende A2 Parcours war recht leicht, so daß wir natürlich sehr gespannt auf das A3 waren. Aber zuerst war der A-Lauf der Breeds an der Reihe. Der Parcours war nicht leicht, aber auch nicht extrem schwer. Er war schön rund vom Laufweg, hatte aber einiges an Verleitungen zu bieten und ich freute mich schon auf den Parcours. Da einige Teams schon abgefahren waren, kamen wir früher als gedacht dran, aber das war nicht schlimm, wir hatten den ganzen Morgen zugeschaut und Vel war richtig gut eingestimmt und super drauf. Trotz einem kleinen Ärger, den ich zwischendrin mit Silky hatte, der mir dabei noch meinen schönes IABC-T-Shirt zerrissen hatte, gingen Vel und ich gutgelaunt an den Start.

Wie auch in den Tagen davor blieb Vel am Start wieder schon sitzen, so daß ich mich gut im Parcours platzieren konnte. Der Lauf begann und meine kleine Schwarze lief was das Zeug hielt. Sie setzte jeden Wink von mir sofort um, lies sich an allen Verleitungen ohne Probleme vorbei führen, schaffte auch die etwas verzwickte Sacktunnel-Sprung-Kombi und auch wenn zwischendrin eine Stange fiel, so hatten wir doch einen tollen Lauf und ich war 100% zufrieden mit meiner Kleinen. Klar hatten wir auch hier gegen die blitzschnellen Shelties der Russinnen keinerlei Chancen, aber mit der Platzierung im 20er-Bereich konnten wir wirklich absolut zufrieden sein und wir gingen mit einem superguten Gefühl vom Platz.

Zwischendrin war ich auch den A3-Lauf auf dem Nachbarplatz abgegangen und der war eine echte Herausforderung. Ein Tunnel lag in ganzer Länge quer unter dem Steg und der mußte 2 mal gelaufen werden. Das hieß, den Hund auf Abstand reinschicken und dann Beine in die Hand nehmen und um den Steg sprinten, damit man rechtzeitig hinten war, wenn der Hund wieder aus dem geraden Tunnel kam, in der er natürlich ordentlich Speed machen konnte. In der einen Richtung, in der direkt nach dem Tunnel der Slalom stand, war das kein Problem. Da der Slalom aber aus grauen Stangen bestand, mußte man diesen schon frühzeitig ansagen, da die Hunde ihn, wenn sie aus dem Tunnel kamen, nicht sofort gesehen haben. Wir meisterten dies ohne Probleme und waren ratzfatz das zweite Mal an dem Tunnel. Diesmal ging es in der anderen Richtung in den Tunnel rein und der Hund mußte hinten dann über eine Wippe. War echt schwierig. Vel wollte schon nicht in den Tunnel, da ich, durch den Steg in eine vollkommen andere Richtung weg lief, was sie im Augenwinkel sah und kam erst mal wieder raus. Nicht so schlimm, Hund wieder reingeschickt und Abmarsch um den Steg rum. Leider war ich durch das Geplänkel nicht schnell genug, Vel guckt hinten raus, sieht mich nicht, dreht um und verschwindet wieder im Tunnel. DIS und ich stand lachend am Steg. *ghihi* Als Vel dann am Eingang des Tunnel wieder auftauchte, rief ich sie her und brachte noch den Rest des Parcours hinter mich. Aber es war nicht so schlimm, diese Steg/Tunnel-Kombination hatte keiner von uns bei unseren Turnieren je gesehen und wir haben uns gleich vorgenommen, so was unbedingt im Training zu vertiefen.

Mit diesem Lauf hatten wir unser Pensum an Läufen hinter uns gebracht. Wir machten erst ein kleines Mittagsschläfchen und ich schaute mir dann zum Abschluß noch die Finalläufe der Rasseläufe an, die sehr spannend waren. Superinteressant war, daß gerade bei den Russen einige Läuferinnen waren, die 5 oder 6 Hunde gemeldet hatten, etwas, daß bei uns in Deutschland gar nicht geht, weil man da höchstens 2 Hunde pro Turnier melden darf. Im Osten ist das anders geregelt, da dürfen die Läufer soviele Hunde melden wie sie möchten und ich mußte diese Mädels echt bewundern, die teilweise 10 – 15 Läufe an einem Tag absolviert haben. Bei diesem Finallauf sah man dann sozusagen die Essenz dieser Läuferinnen und es war interessant zu sehen, wie sie mit den verschiedenen Rassen liefen.

Nachdem dieser Finallauf Zuende war, bauten wir unser Zelt ab und machten uns fertig, um der Siegerehrung und der Abschlußzeremonie beizuwohnen. Leider war diese wieder von einem heftigen Regenschauer begleitet, so wie der eine oder andere Lauf an diesem Tag auch. Aber die Schauer hielten sich in Grenzen und waren erträglich. Wir ließen den Tag bei einem gemütlichen Essen ausklingen. Dana mußte dann leider direkt nach Hause fahren, da sie Montag wieder zur Arbeit mußte. Da wir Montag alle noch Urlaub hatten, übernachteten wir noch mal auf dem Campingplatz und fuhren dann heute früh kurz nach 8 Uhr in Richtung Heimat.

Natürlich habe ich alle Läufe auf Video und einige Bilder gemacht. Bilder leider nicht sooo viele, wie ich wollte, da das Wetter doch zwischendrin sehr bescheiden war, aber ein bißchen was gibt es schon zu sehen. Ich muß alles aber erst sichten und die Videos schneiden. Ich versuche mich aber zu beeilen.